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Im Islam ist kritisches Hinterfragen erwünscht




Im Islam ist es keinesfalls verboten ein göttliches Gesetz zu hinterfragen. Fragen sind notwendig, um einen Sachverhalt zu begreifen. Inhaltliche Zusammenhänge können nur verstanden werden, wenn man Unklarheiten aus dem Weg räumt. Allah fordert uns daher im Heiligen Koran immer wieder dazu auf, nachzudenken über Seine Botschaft. Wir sollen nicht blind irgendwelche Handlungen und Rituale vollführen, sondern uns mit dem Islam aktiv auseinandersetzen.

Hinter jeder göttlichen Anordnung verbirgt sich eine Philosophie. Es gibt keine göttliche Vorschrift, die keinen logischen Hintergrund hat. Jedes Ge- bzw. Verbot können wir mithilfe unserer menschlichen Verstandeskraft erforschen. Dieser Forschungs- und Verständnisprozess ist zeitlich unbegrenzt. Daher verstehen wir auch in der heutigen Zeit manche Gesetze des Islams besser, als in den vergangenen Jahrzehnten. Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Alkohols und anderer Drogen wurden beispielsweise erst mit dem medizinischen Fortschritt aufgedeckt.

Handeln durch Erkenntnis oder Vertrauen

Wer einen Sachverhalt verstanden hat, neigt eher dazu ein bestimmtes Gebot in seinen Alltag zu integrieren, als jemand der denselben Sachverhalt nur zur Kenntnis nimmt und sich nicht weiter damit beschäftigt. Schöne nachvollziehbare Erklärungen befriedigen unseren Intellekt und führen zu innerer Zufriedenheit. Wahrer Glaube besteht nämlich aus freiwilliger Hingabe und nicht aus Nachahmung oder gar Zwang.

In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch eine wichtige Frage:
Ist ein Mensch von seiner religiösen Verpflichtung befreit, wenn er den logischen Hintergrund dieser Verpflichtung nicht kennt?

Die Antwort lautet: Nein. Unwissenheit ist keine Entschuldigung für den Unwissenden. Der unwissende Mensch ist keinesfalls befreit von seinen religiösen Verpflichtungen. Die Diskussion über die Logik hinter den islamischen Gesetzen und das Recht darüber zu diskutieren, ist eine Sache. Den Gesetzen Allahs zu folgen ist eine andere Sache. Letzteres ist davon unabhängig.

Der Grund hierfür ist unsere Verstandeskraft. Wir Menschen können uns im Laufe unseres Lebens nicht einmal mit einem Bruchteil des Weltwissens beschäftigen. Das diesseitige Wissen ist zu umfassend. Da unser Wissen stark eingeschränkt und unsere Unwissenheit schier grenzenlos ist, sind wir dazu verpflichtet auch Handlungen ohne vollkommenes Verständnis auszuführen. In diesen Fällen dürfen wir auf der Basis von Vertrauen handeln.


von Mohamed D.

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